
Teil 1 meiner Reise, diesmal „in Familie“ aber wieder in den nordöstlichen Teil, in den Bundesstaat Pernambuco nach Recife. Diesmal kann ich auch den Vergleich Vor/Nach der Fussballweltmeisterschaft ziehen.
Nach etlichen Jahren als „allein Reisender“ war ich wieder als Familie unterwegs. Bei der Reiseplanung wurde Einstimmig (mein Lieblings-Target) Brasilien ausgewählt. Da ich allerdings nicht allein Unterwegs war musste ich einiges anpassen wie: größere Wohnung, Familientaugliche Ziele, Familien kompatible An- und Abreise etc.
Diesmal nahm ich nicht die Route via Tegel-Lissabon-Recife sondern Tegel-Frankfurt-Fortaleza-Recife. Das hatte nicht nur einen wirtschaftlichen Grund, sondern auch einen zeitlichen: es war einfach 5 Stunden kürzer 🙂 da ich diesmal nur 4 Wochen nach Brasilien konnte war jeder Tag wichtig und wurde nicht für die Anreise verschleudert. Ein weiterer Grund war der Tatsache geschuldet, dass die Tochter schon nach 3 Wochen nach Haus sollte. Das bedeutet, sie muss alleine Fliegen ….also wurde ein UM-Service dazu gebucht, ergo alle Flüge mussten einzeln gebucht werden. DAS ist wirklicher Aufwand!
Nach unser Ankunft beschafften wir uns noch einen Mietwagen (klein motorisiert, mit Ethanol fahrende 4-türige Limosine von Chrysler aka. Opel Astra) und düsten in unser Apartment. Zum Thema Autofahren: Lasst es! Fahrt Taxi oder Bus, beides ist wirklich billig. Autofahren geht eigentlich nur wenn man schön oft dort war….dann weiß man um die Straßen, das eigene Verhalten, die „Regeln“ etc. Das ist nicht einfach und so gar nicht ungefährlich. Deshalb wirklich der Rat: Lasst es sein! Besonders Nachts!!!
Das Apartment hatte ich, wie ich es seit Jahren mache über AirBNB bei einem Bekannten gebucht, zweite Reihe hinter der Boa Viagem. Ich buche da immer beim selben Vermieter da wir seit Jahren befreundet sind. Das Apartment war super, zweite Reihe direkt zwischen Bäckerei (die mit der roten Fassade 🙂 ) und kleiner Mall. Perfekt für den abendlichen Spaziergang am Strand. Wie immer sauber, alle sehr nett – einfach prima. Bei Interesse kann ich da gerne Kontakt herstellen, hier das Inserat bei AirBNB (Heitor Duarte). AirBNB hauptsächlich wegen der Zahlungsabwicklung 🙂

kleines Pano am Strand
Schopping
Der Koffer der pubertierenden Tochter war bei der Anreise nicht auffindbar (und wurde nach 5 Tagen nachgeliefert) was aber ein Grund für eine ausgiebige Shoppingtour ist. Ich empfehle für Markenware „Schopping Recife“ (wer das Alexa in Berlin kennt, ungefähr 6-7 mal so groß) und für Kleinigkeiten den Markt direkt in der Altstadt. Dort sind viele Dinge wie Unterwäsche um 70% billiger zu haben. Achtung: Generell sind technische Geräte sind bis zu 60% teurer als in Deutschland. Zum Shoppoen fährt man am besten mit dem Taxi, parken kann man dort sowieso nicht (also Altstadt) und mit dem Taxi gehts einfach besser.

in der Altstadt shoppt es sich am besten 🙂 unzählige Strassen mit unzähligen Geschäften
Olinda
Ein „muss“ auf jeder Reise nach Recife ist ein Ausflug nach Olinda. Am Berg gebaut bietet Olinda nicht nur herrliche alte Gebäude sondern auch ein atemberaubenden Blick über die Stadt bis hin nach Recife. In Olinda findet man gleichsam viel Kunsthandwerk zu bezahlbaren Preisen. Viele dieser Häuser kann man zur Karneval-Zeit mieten und den Karneval in Olinda genießen der ein wenig „ursprünglicher“ ist als der in Recife. Der Karneval in Olinda dauert eine Woche 🙂 .
Mann saollte sich bequem mit dem Taxi im Zentrum von Olinda unten am Meer absetzten lassen bzw. den Mietwagen dort parken. Das Taxi von der Boa Viagem nach Olinda liegt bei ca. 30 Reals. Dann gehts steil nach oben zu „Se Cathedral“ von dort hat man auch den ersten tollen Überblick Richtung Recife, man kann sogar den Anfang des Stadtteils Boa Viagem sehen.
Etwas weiter die Strasse an den kleinen Kunsthandwerksläden vorbei steht links ein alter Speicher. Auf dessen Dach kommt man mit einem Fahrstuhl (das kostet neuerdings 5 Reals), der Ausblick lohnt sich auf jeden Fall. Wichtig: Camera nicht vergessen und irgendwas mit mind. 200’ter Brennweite 🙂 und man sieht hier das ursprüngliche und das Moderne Olinda. Man kann auch weit ins Landesinnere sehen.
Recife Atigo
Die Altstadt von Recife auf der Insel Atigo ist ein Muss! Gerade am Sonntag ist dort für Autos und Busse gesperrt und die Insel gehört den Radfahrer und Fussgängern. Man kann um die Mittagszeit dort gut Essen und am Marco Zero sitzen.

Marco Zero
Dort gibts viel zu sehen: Skateboard – Künstler, Kinder die ins Wasser springen, Tanzgruppen und und und

Capoeira Kampfkunst
Überall kleine Stände mit Kunstgewerbe, Essen oder Bier. In den Abendstunden gehts dann auch mit Musik richtig los, aus jeder Strasse andere Musik und beim kühlen Bier wird getanzt, getrommelt und gesungen:
Aufgrund der Tatsache, dass es auf Recife Atigo kaum noch Wohnungen sondern eher Geschäfte, Büros, Kneipen, Bar’s, eine Bibliothek und Galerien gibt spielt Lautstärke hier keine große Rolle:
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Joao Pessoa
Auf dem Weg nach Natal fährt man an Joao Pessoa vorbei 🙂 und genau das darf man nicht. Joao Pessoa hat ein Kap mit dem Namen Ponta do Seixas und das ist der absolut östlichste Punkt von ganz (!) Amerika und man sagt deshalb es ist die Stadt in der die Sonne zuerst aufgeht:

Ponta do Seixas
Joao Pessoa hat auch einen fantastischen Strand und ein kleines Tauch-Revier. Interessant und bewegend ist auch die Geschichte der Stadt die den Namen des 1930 ermordeten Bürgermeisters trägt. Wenn man die Zeit hat sollte man in dieser Stadt wirklich 1-2 Tage verweilen!
Nördlich der Stadt gibts es die Landzunge Cabedelo, dort auf der Hälfte zum Rio Paraiba (GPS: -7.039393, -34.855180) befindet sich der Praja do Jacare an dem Abends ein Saxofonist über den Fluss gerudert wird – ein touristisches Spektakel und wenn man da rechtzeitig auf Booten oder in den Restaurants einen Platz reserviert kann das auch Romantisch sein.
Natal
Weihnachten wollte ich endlich mal in „Weihnachten“ verbringen. Natal ist portugiesisch und heißt unter anderem auch Weihnachten. Das war schon immer ein Traum von mir gewesen und nie hatte ich dazu Gelegenheit. Ich buchte also folglich ein Apartment in Ponta Negra, Natal in der Nähe der Düne. Diese Dünenlandschaft ist nicht nur das Wahrzeichen sondern erstreckt sich auch mit 60 km Breite weitere 130 KM in den Norden.
Die Appartements (AirBNB) sind perfekt, nicht so ganz leise aber mit Parkplatz fürs Auto. Dort konnte ich auch gleich mal vom Mietwagen einen Reifen wechseln da wir uns auf der Hinfahrt auf den letzten 300 Metern einen Nagel eingefahren haben. Auch hier sind alle sehr nett und freundlich! Natal ist dort an der Stelle sehr hügelig dafür hat man einen tollen Ausblick. Die Tochter war Anfangs nicht so begeistert da es „Internet“ nur in der Nähe der Tür bzw. auf dem Flur gab. Uns machte das allerdings wenig aus, denn wir waren sowieso viel unterwegs und konnten gut drauf verzichten. Tip: LTE Wlan Box mitnehmen und vor Ort eine Prepaid SIM Karte kaufen….mit ein bischen Diplomatie geht das 🙂

Düne in der Abenddämmerung, Wahrzeichen

dav
Weihnachten in Natal aber in Bezug auf die Festlichkeiten eher enttäuschend: Keine Lichterketten groß zu sehen und Weihnachtsschmuck eher zurückhaltend bis gar nicht vorhanden…dafür glänzt es mit sportlichen Aktivitäten. Baden kann man dort auch Prima und die Buggy und Quad-Touren durch die Dünenlandschaft sind Legendär.

Oben auf einer Düne
Zum Thema Fussball
Es ist alles eingetreten was die Kritiker gesagt haben: Die großen Konzerne (wie Coca Cola) haben die Gewinne abgeschöpft und ausser Landes gebracht und bei der Bevölkerung ist davon nichts hängen geblieben. Hier in diesem Artikel ist das mal zusammen gefasst. Zurück bleiben tote Autobahnstrecken, Stadien, Unterkünfte …. die auch nicht unterhalten werden können und Städte denen das Geld ausgeht. Was hätte man mit dem Geld alles im Sinne der Bevölkerung tun können. Alles in allem ein Totalschaden. Ich möchte gar nicht wissen wie viel Existenzen hier zerstört wurden.

Stadion in Natal, Autobahnabfahrt ist schon mit Gras zugewachsen
12 Milliarden hat die WM Brasilien gekostet und die 12 Stadien wurden nicht wie versprochen privat finanziert sondern vom Staat. Eine sehenswerte Dokumentation ist die hier:
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Brasilien 2015/2016 Teil 2 findet Ihr dann hier demnächst
Quellen/Links