Im Nachhinein muss ich sagen, dass man mit 5 oder 7 Tagen so gar nicht hin kommt für einen Besuch Israels. Ich habe gefühlt noch 1000 Dinge die ich mir in Israel noch ansehen möchte nachdem ich dann dort war. Anscheinend muss ich noch einmal dort hin…..es hilft ja nichts . Da hätte man auch eher drauf kommen können.
Die Anreise
Ich buchte die Flüge und ein Appartement in der Innenstadt von TelAviv im Stadtteil Jaffa da ich gern in die Altstadt wollte. Ein entsprechendes Appartement fand ich bei AirBNB.
ProTip (2020):
Wenn Ihr über „Ben Gurion Airport“ einreist bekommt Ihr statt eines Stempels in den Pass (was dazu führt, dass Ihr wie früher zwei Pässe benötigt da man mit einem israelischen Ein- und Ausreisestempel in manchen Ländern nicht einreisen kann und umgekehrt) einen kleinen Zettel mit einem QR Code. Nehmt den überall mit hin! Das ist Euer Einreisevisum! Ohne den Zettel kommt Ihr von Jericho und Bethlehem aus zum Beispiel nicht mehr rein! Nicht verlieren!
Tel Aviv
Es ist eine moderne Stadt mit altem Stadtkern. Nehmt Euch unbedingt Zeit dafür um die Altstadt zu entdecken.
Leider hatte ich nicht viel Zeit dafür und hole es auf jeden Fall nach denn vieles geschichtsträchtiges ist ja noch vorhanden. Zu dem gibt’s es so coole Cafe’s und Bars, das muss man machen.
Tel Aviv ist sehr gut angebunden trotz des hohen Verkehrsaufkommens und Jaffa hat sich als guter Ausgangspunkt erwiesen. Abends kann man noch gut bei einem Bier am Meer sitzen. Essen kann man in Jaffa sowieso sehr schön.
Jerusalem
Für Jerusalem benötigt man auf jeden Fall mehr als 2 Tage. Man sollte sich auf jeden Fall für den ersten Tag einen Guide nehmen. Man läuft sonst Gefahr, vieles gar nicht zu sehen bzw. zu verstehen. In der Einkaufspassage (drunter ist ein Parkhaus, man kann dort gut parken) kann man auch super frühstücken.
Wir sind am Jaffa Tor gestartet und ins griechisch-orthodoxe Viertel gelaufen. Hier nun ein paar Fotos:
Der Grund für die erste Intifada ist dieses Haus eines bekannten Politikers (hat man mir erklärt):
Auch wenn man als „nicht Muslime“ einen Teil der Stadt nicht besuchen kann, so erhält man aus einer Schule heraus einen guten Überblick (wenn man einen Guide hat).
An einem der Tore zu dem nicht zugänglichen Bereich gibt es auf jeden Fall den besten Kaffee der Welt.
Ein Gang über die Mauer kann man gut alleine machen und ist auf jeden Fall eins der Dinge die man gemacht haben muss.
Es gibt so viel in dieser Stadt zu sehen. Egal ob es die Klagemauer ist, den Weg Jesu mit dem Kreuz, den Ort seiner Inhaftierung, das Jüdische Viertel oder die alte Architektur mit ihren kleinen Kuriositäten. Auch das Schweizer Hospital, das heut ein Cafe ist…mit echtem Schümli-Kaffee und Apfelstrudel.
Bethlehem
Der Geburtsort Jesu, den wollte meine bessere Hälfte unbedingt besuchen. Nehmt Euch dazu unbedingt einen Guide, der sorgt dafür, dass ihr keine Fehler beim Grenzübertritt macht. Mit dem eigenen Mietwagen kommt und dürft Ihr sowieso nicht rüber.
Der Übertritt ins Westjordanland war absolut problemlos, wir wurden durch gewunken. Der Rückweg sah da schon anders aus. Auf dem Rückweg wurden wir von schwer bewaffneten IDF Männern angehalten und die Pässe genau begutachtet.
Ja, wir haben uns den Geburtsort angesehen und es war sehr beeindruckend. Andere Touristen sind allerdings auch da
Wikipedia sagt dazu: „Bethlehem (auch Betlehem, Efrata; hebräisch בית לחם, Bet Leḥem, arabisch بيت لحم Bait Lahm, DMG Bayt Laḥm) ist eine Stadt im Westjordanland mit 29.930 Einwohnern. Die Stadt gehört zu den Palästinensischen Autonomiegebieten und grenzt im Norden an Jerusalem. Sie beheimatet zwei Universitäten. Zur Agglomeration Bethlehem gehören auch Beit Dschala und Beit Sahur; letzterer Ort hat wie Bethlehem biblische Bedeutung für die Israeliten, weil sie der Überlieferung nach der Geburtsort König Davids sein soll. Für die Christen in der ganzen Welt ist die Stadt von besonderer Bedeutung, weil sie der Überlieferung nach der Geburtsort Jesu ist. Bürgermeister der Stadt Bethlehem ist der arabische Christ Anton Salman.“
Die Menschen dort sind unglaublich gastfreundlich und den Tee schlugen wir nicht aus.
Jericho und das Bergkloster
Das Bergkloster in Jericho ist für alle die sich am Thema Jesu abarbeiten natürlich ein muss. Jericho selbst sieht genauso aus wie man es aus der Berichterstattung der Tagesschau kennt. Die Brandspuren der Reifen dort in Grenznähe waren bei uns noch vorhanden.
Man kann auch unschwer die Auswirkungen der schwelenden Konflikte erkennen.
Das Bergkloster ist unglaublich schön und ein ganz erstaunlicher Bau! Es geht mit einer Seilbahn fast nach ganz oben und man die Fahrt über einen tollen Blick ins Westjordan-Land. In der Seilbahnstation am Fuss kann man übrigens auch ganz gut essen.1
Totes Meer
Eine ganz tolle Erfahrung, sollte man unbedingt besuchen. Über -380 Meter unterhalb des normalen Meeresspiegels, Wasser das deutlich mehr Auftrieb hat wie der Atlantik und das alles in einer unbeschreiblichen Umgebung.
Leider sinkt der Wasserspiegel in den letzten Jahren drastisch, als ob da jemand das Wasser abstellt. Einer der Bademeister dort sagte mir, dass wenn der jetzt weiter absinkt ist das unwiederbringlich kaputt.
Wikipedia sagt dazu: „Das Tote Meer ist in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Seine Wasseroberfläche wird noch häufig mit Werten um 396306 m unter dem Meeresspiegel angegeben; tatsächlich liegt der Wasserspiegel des nördlichen Teils aufgrund fortschreitender Austrocknung bereits seit einigen Jahren mehr als 420 m unter dem Meeresspiegel“
ProTip:
Nehmt Euch für Jerusalem, Bethlehem, Jericho und das Tote Meer auf jeden Fall einen Führer! Der kennt sich gut aus, kennt viele Menschen und erleichtert Euch den Grenzübertritt deutlich. Man macht einfach weniger Fehler und die Konsequenzen sind dort nicht unerheblich!
Negev und Dimona
Wanderung in der Nähe der Grabstätte von Ben Gurion lohnt sich auf jeden Fall. Das Gelände in den Bergen ist wirklich unglaublich und bietet unfassbare Motive für gute Fotos.
Die ganze Größe der Negev Wüste kann man so einfach nicht erfassen und man kann an so vielen verschiedenen Orten tolle Wanderungen machen.
Bei der Durchreise von Dimona sind wir auch an der „Versuchsanstalt“ vorbeigefahren. Auch haben wir in Dimona sehr viel Militär gesehen.
Abreise
Die Abreise erfolgte wieder über Ben Gurion. Hier mussten wir uns auch einer persönlichen Befragung stellen. Wen wir getroffen haben, ob wir neue Freunde gefunden haben, was wir die Tage über gemacht haben…..aber auch, ob meine Lebensgefährtin und ich im selben Haushalt wohnen, wo der jeweils andere Arbeitet und als was……
Das hinterlässt einen sehr unangenehmen und nachdenklichen Eindruck.