
Ein Problem – zumindest im nördlichen Teil Brasiliens ist der Plastik-Müll. Für die einen zum Teil Lebensgrundlage zerstört er auf jedefall die Umwelt und ist eine extreme Belastung.
Die Müllverschmutzung in brasiliens Norden ist aus meiner Sicht extrem Groß. Kaum ein Landstrich der nicht voll mit Plastikmüll ist. Das fängt an den Strassenrändern an, Plastikhaufen in Naturschutzgebieten, am Strand und in den Flüssen. Immer wieder triff man da drauf.
Die Frage die sich mir stellt: Wieso ist das so?
Ich denke den Leuten ist es schlicht scheiss egal, sie schmeissen es einfach in die Gegend. Vermutlich wissen sie auch garnicht wie lange das liegen bleibt, woher es kommt und wie groß die Schäden sind. Sie interessieren sich schlicht dafür nicht. Das ist meine Vermutung!
Was tun?
Es gibt Initiativen wie die des Pernambuco Foto Clube (LINK) die sich getroffen haben und 7 Tonnen Plastikmüll aus dem Rio Capobaribe in Recife gefischt haben, es gibt die Wertstoffhöfe und Müllabfuhr http://www.ecorecife.org/ aber auch in den Schulen werden die jüngeren aufgeklärt. Man kann nur hoffen, dass sie ihr Wissen auch nach Hause tragen.
Das allein reicht aber bei weitem nicht. Es muss ein generelles Umdenken in der Gesellschaft her. Die Leute müssen sich im täglichen Leben aktiv für die Vermeidung von Müll einsetzen, dazu gehört auch die Vermeidung von Plastik.

Rio Beberibe, Uferseite Olinda
Woher kommt das Plastik?
Im Supermarkt, gerade in etwas teueren Läden wie Carrefour (http://www.carrefour.com/refoure) werden von Angestellten die Waren in extrem viele kleine Plastiktüten verpackt, vieles getrennt von einander. Dadurch entsteht extrem viel Müll. In anderen Supermärkten wie ExtraBom ist es nicht ganz so schlimm aber auch dort herscht das gleiche Prinzip.
Ich bin sehr gespannt ob und wann dort Papiertüten Einzug halten.
Müll wie Plastikflaschen und Jogurtbecher werden einfach weggeworfen. Egal wo man steht und geht….in den Dünen von Maracanjau, am Strand von Fortaleza oder an einsamen Stränden und Flussdeltas von Tamandare…..überall findet sich weggeworfener Plastikmüll. Wenn das Zeug aus dem Rio Capobaribe (und auch anderen Flüssen) im Atlantik landet spült es die die Strömung wieder ans Ufer. So sehen dann teilweise auch die Strände aus.

Rio Beberibe der Recife und Olinda trennt
Es gibt kein Plastikflaschen-Rückgabe-System und die LKW’s mit dem Müll haben auch keine Planen oben drauf so das der Wind alles runter wedeln kann.
Einen interessanten offenen Brief hat der in Brasilien lebende Amerikaner Mark Manson geschrieben. Dieser Brief zeigt sehr deutlich, woran die Gesellschaft in Brasilien krankt, was das gesellschaftliche Problem ist obwohl es in dem Brief nicht um Müll geht.
Link:
Es gibt also noch einiges zu tun! Brasilien kann von anderen Ländern noch viel lernen – nicht Kommerz sondern nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen und Müllvermeidung muss der Plan sein! Von dem ganzen Plastikmüll im Meer werden 75% von Flüssen aus ins Meer geschwemmt, 20% stammt von Booten und Schiffen. Die Vermeidung fängt also bei den Leuten an. Vielleicht kann man auch zu erst mal das Wertstoffsystem weiter ausbauen. Aus jeden Fall ist eine generelle Einstellung der Gesellschaft zum Kommerz notwendig!
Update: Mit der Interims – Regierung sieht das alles anscheinend noch schlechter aus. Temer scheint etliche Gesetzte zu Schutz der Natur und des Regenwaldes zu Gunsten der Industrie umzubauen und besetzt die Posten für Umweltschutz neu mit Leuten aus der Industrie die so gar kein Interesse am Umweltschutz haben . Das ist auf jedenfall ein Rückschritt!